Bildungslandesrat Achammer hat im Herbst 2022 die Einführung der Internationalen Schule in Südtirol angekündigt. Noch steht die Akkreditierung aus, aber die Einführung scheint beschlossene Sache. Damit soll in spätestens zwei Jahren in Südtirol ein Klassenzug mit internationaler Ausrichtung, sprich mit Englisch als Haupt-Unterrichtssprache aufgebaut werden. Mit einem Beschlussantrag fordert Alex Ploner nun, diese International School (IBO) in mehreren Schulbezirken und für jede Schulstufe anzubieten.
Nachdem der Vorschlag, die anerkannte europäische Schule in Südtirol einzuführen, seit Jahren abgelehnt wird, setzt Landesrat Achammer nun auf die internationale Schule. Damit wird der Forderung der Wirtschaft nach einem Bildungsangebot für die Kinder internationaler Arbeitskräfte Rechnung getragen. Das Konzept der International Baccalaureate Organization (IBO) sieht ein internationales Bildungsangebot für den gesamten Bildungsweg von Primar- bis Oberstufe vor.
“Wenn die Landesregierung nun in Südtirol das Konzept der IBO umsetzen will, dann bitte richtig und im Sinne des Erfinders. Kern der internationalen Schule ist der interkulturelle Austausch und die Schulung kritischen Denkens, von der Grundschule, am besten noch vom Kindergarten an, bis zur internationalen Matura. Gerade in Südtirol hätten wir ideale Voraussetzungen für ein solches Bildungsangebot. Doch wenn die SVP weiterhin a PP uf die sprachliche Trennung der Schulen setzt, ist dieser geplante Klassenzug mit internationaler Ausrichtung an einer deutschsprachigen Oberschule in meinen Augen bloß ein Feigenblatt und Showpolitik. Man gibt sich bildungspolitisch international, verharrt aber in der tiefsten Provinzialität und Vergangenheit. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass hier der Unternehmerverband eine Freude mit diesem mageren Angebot des Landesrates haben kann. Entweder es wird nun Mut für den neuen Weg gezeigt, oder es ist besser, die Finger davon zu lassen ”, kommentiert Alex Ploner, Landtagsabgeordneter des Team K.
Um ein attraktives Bildungsangebot für internationale Fachkräfte und Südtiroler Familien bzw. deren Kinder zu schaffen, müssen auch Zusatzangebote in allen Schulstufen ausgebaut werden. Dies könnte insbesondere im Rahmen eines gemeinsamen Projekt des deutschen, ladinischen und italienischen Schulamtes umgesetzt werden.
“Um ein internationales Bildungsangebot nach den Richtlinien der IBO für alle zu gewährleisten, nehme ich nun die Landesregierung in die Pflicht, an mehreren Standorten internationale Klassenzüge von der Grundschule bis zur Matura einzurichten. Kommende Woche im Landtag werden wir sehen, ob diese Einführung der internationalen Schule nur Kosmetik und Ankündigungspolitik vor den Wahlen ist, oder ob wirklich der Wille vorhanden ist, unser Schulsystem ein Stück weit umzubauen. Es müssen neben einer besseren sprachlichen Ausbildung vor allem Werte wie Interkulturalität und kritisches Denken unserer Kinder und Jugendlichen zugelassen und gefördert werden”, ist Alex Ploner überzeugt.