Aus der IDM, die als Dienstleister für die Wirtschaft gegründet wurde, ist ein schwerfälliger und ineffizienter Wasserkopf geworden. Höchste Zeit, die heutige Struktur aufzulösen und eine Neuausrichtung anzugehen. Ein Beschlussantrag des Team K in diese Richtung sorgt für Aufsehen und wird diese Woche im Landtag behandelt.
Die Gründung der IDM (Innovation, Development, Marketing) im September 2015 stand unter keinem guten Stern. Damals wurde der Zusammenschluss von vier Organisationen (SMG, EOS, BLS und TIS) in einer einzigen Struktur als Wirtschaftsdienstleister festgelegt, um mehr Effizienz und Synergien zu erzielen. Doch das Gegenteil ist geschehen. Im Dezember 2018 wurden zusätzlich sämtliche Tourismusorganisationen in die IDM integriert. Doch die IDM funktioniert weiterhin nicht so, wie sie sollte. Vom Anspruch des effizienten Dienstleisters ist die IDM weiter denn je entfernt.
„Mit etwas Wehmut denken viele an die effiziente SMG zurück, an die zum Teil gut aufgestellten Tourismusverbände oder an die EOS, die mit wenigen Mitarbeitern die internationalen Märkte bearbeitete. Aus der Fusion entstanden nicht nur keine Synergien, im Gegenteil, die IDM ist heute ein Moloch, der sich mit seiner hausgemachten Bürokratie selbst im Wege steht. Die mit der Gründung vorgegebenen Ziele wurden nie erreicht und werden es auch in Zukunft nicht werden, sodass ein klares Umdenken, eine Auflösung und eine Neuausrichtung der IDM unumgänglich sind. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die IDM mittlerweile als Dienstleister für die Politik fungiert, Sichtwort Sustainability-Days und Marketplace. Projekte, die Millionen an öffentlichen Geldern kosten, ohne wirklichen Nutzen für Wirtschaft,Tourismus und Landwirtschaft zu generieren. Sponsoring, Events, Nachhaltigkeit, Mobilität – das alles ist nicht Aufgabe der IDM und hat aufzuhören.” sagt Paul Köllensperger.
Oberstes Ziel der IDM-Gründung im Jahr 2016 war die Kosteneinsparung durch Personaloptimierung, sowie die Effizienz-Steigerung durch Synergien: beide Ziele wurden weit verfehlt. Anstatt Verschlankung und Entbürokratisierung zu erzielen, geschah das Gegenteil. Derzeit beschäftigt die IDM mit seinem Tourismus- und Agrarmarketing, sowie dem Business Development, 196 Personen. Sie verschlingt dafür ein Budget von 56 Mio., zu dem sich millionenschwere Marketingbudgets gesellen. Die IDM wird als „Sonderbetrieb des Landes und der Handelskammer“ geführt, doch in Bezug auf die Personalverwaltung ist sie ein Hybrid-Betrieb, in dem nicht die gleichen Regeln wie in der Landesverwaltung gelten.
„Anstatt sich auf das Kerngeschäft, die Unterstützung der Wirtschaft, zu konzentrieren, fiel die IDM letzthin eher als Veranstalter von kaum besuchten, aber sündteuren Nachhaltigkeits – Festivals auf – auf Kosten der Südtiroler Steuerzahler. Es ist höchste Zeit, die Reißleine zu ziehen.“, unterstreicht Landtagsabgeordneter Alex Ploner als Mitunterzeichner des Beschlussantrages die derzeitige Situation.
Angesprochen auf gemachte politische Fehler, nannte Landeshauptmann Arno Kompatscher vor den Landtagswahlen 2018 die Gründung der IDM. Die Konsequenz daraus war 2019 eine Splittung, wobei ein Großteil der Innovationskompetenzen der IDM vom NOI Techpark übernommen wurden. Doch die IDM funktioniert weiterhin nicht so, wie sie sollte. Die Kritik seitens der Tourismusvereine, aber auch anderer Verbände, ist schon seit längerem nicht mehr zu überhören, auch im Agrarmarketing. Die Budgetkonzentration auf die IDM ist gerade in Zeiten des Overtourism kaum noch zu rechtfertigen – siehe die 2 Mio. Euro an Google für Suchmaschinenwerbung.
Das Team K fordert in seinem Beschlussantrag, die IDM als solche aufzulösen und eine sinnhafte Aufteilung der Zuständigkeiten vorzunehmen. Für den Tourismus soll die Südtirol Marketing SMG wieder aktiviert werden, wobei künftig das Hauptaugenmerk auf das Handling von Themen wie Overtourism und Nachhaltigkeit im Tourismus im Vordergrund stehen müssen. Die Export-Aktivitäten und das Agrarmarketing sollen wieder an die Handelskammer gehen, sowie alle mit Innovation verbundenen Projekte im NOI Techpark zusammengefasst werden.
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