Die Welt der historischen Autos und Motorräder erzeugt ein enormes Interesse – gesellschaftlich, kulturell, aber auch wirtschaftlich – von dem man oft keine genaue Vorstellung hat und einen beeindruckenden Umsatz, der fast siebenmal so hoch ist wie der des Golfsports. Eine Erkenntnis, die leider und schuldhaft auch in der Politik fehlt: Heute hat der IV. Gesetzgebungsausschuss im Landtag den Gesetzentwurf 76/21 „Aufwertung von Oldtimern mit Sammlerwert“ abgelehnt.
Die Zahlen sind wirklich beeindruckend. Jedes Jahr gibt es in Italien Hunderte von Veranstaltungen verschiedener Art, an denen Tausende von Menschen teilnehmen, die kaskadenartig eine erhebliche Induktion in vielen Wirtschaftsbereiche (Gastronomie, Hotellerie, Tourismus im Allgemeinen, aber auch Verlagswesen, Mechanik usw.) erzeugen. Aber es geht nicht nur um das Geld, auch wenn die Zahlen für sich sprechen: Der Oldtimer-Sektor generiert in Italien geschätzte 2,2 Milliarden Euro im Jahr. Als Oldtimer eingestufte Fahrzeuge sind ein Kulturgut der besonderen Art. Sie verweisen auf die teils ferne Vergangenheit eines Landes und seiner Automobilindustrie, geben Einblick in den Fortschritt von Technik und Design und lassen die Moden und Bräuche ferner Zeiten entdecken, die bis in die heutige Zeit hineinreichen. Viele Menschen, Sammler wie Nichtsammler, haben eine besonderen Bezug zu Oldtimern.
Mit einem Gesetzentwurf wollte das Team K Fahrzeuge, die über 40 Jahre alt sind, mit einem Zertifikat des eigenen historischen Werts, sowie an Feier- und Vorfeiertagen Oldtimer, die zwischen 20 und 39 Jahre alt sind, von Fahrbeschränkungen ausnehmen. Oldtimer gibt es sehr wenige und diese legen nur kurze Strecken zurück. Es geht also darum, die Durchführung wichtiger Veranstaltungen zu ermöglichen, die diesen „Museen auf vier Rädern“ gewidmet sind.
„Landesrat Vettorato war im Gesetzgebungsausschuss anwesend und hat richtigerweise erklärt, dass es nach den vorliegenden Zahlen keine Probleme in Bezug auf die Umweltverträglichkeit dieser Maßnahme gibt. Historische Fahrzeuge bilden in der Tat einen winzigen Prozentsatz der in Umlaufen befindlichen Fahrzeugflotte. Die SVP stimmte jedoch dagegen und nannte eher oberflächliche Gründe wie Lärm oder die Schwierigkeit, zwischen alten und historischen Autos zu unterscheiden, obwohl die Gesetzgebung sehr streng ist und klare Linien vorgibt. Ich erinnerte die Svp-Kollegen Locher und Vallazza, Exponenten des Bauernflügels, daran, dass, wenn die Probleme Lärm und Verkehr sind, wir auch über Traktoren reden sollten… Die einzige gute Nachricht ist, dass Landesrat Vettorato unsere Forderung, die historischen Fahrzeuge vom Fahrverbot auszuschließen, in die Landesregierung eingebracht und umgesetzt hat“, erklärt Paul Köllensperger.
Hier der Link zum Gesetzentwurf Nr. 76/21 und hier zum Begleitbericht.