Das erklärte Ziel “Mehr Südtirol in Europa” zu erreichen wurde knapp verfehlt. Denn der nationale Partner (+Europa) hat die 4%-Hürde italienweit leider nicht geschafft. Dieses Szenario konnte nicht ausgeschlossen werden. Team Köllensperger wird auch weiterhin mit der Allianz der Liberalen und Demokraten auf EU-Ebene direkt verbunden bleiben. Der überaus starke europaweite Zugewinn für die Liberalen (drittstärkste Fraktion mit 109 von 751 Sitzen) übertraf selbst optimistischste Wahlprognosen. Es hat sich gezeigt, dass die Liberalen Demokraten ein starkes Bollwerk gegen Euroskeptiker sind.
Das Team Köllensperger konnte aufgrund des minderheitenfeindlichen Wahlgesetztes bekanntlich nicht unter dem eigenen Symbol zu diesen Wahlen antreten. Ein Umstand, der Einiges an weiteren Vorzugsstimmen gekostet haben dürfte. Nichtsdestotrotz freut sich Paul Köllensperger sehr über das Ergebnis von Renate Holzeisen: „Unsere Kandidatin ist die Meistgewählte im Wahlkreis Nordosten mit 24.000 Vorzugsstimmen und italienweit Drittgewählte auf der Liste +Europa!“.
Zum Ergebnis in Südtirol: Das Team Köllensperger hat indirekt bestätigt stärkste Südtiroler Oppositionskraft zu sein, denn +Europa erzielte ein ähnlich starkes Ergebnis (in 85 Gemeinden zweistellig) wie das Team Köllensperger bei den Landtagswahlen. „Dieses Ergebnis zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind – ergänzt Paul Köllensperger. Wir freuen uns auch über die sehr hohe Wahlbeteiligung in Südtirol – diese ist im Vergleich zu 2014 um 10 Punkte auf 63% gestiegen. Auch in diesem Sinne haben wir unseren Beitrag geleistet und eine starke Alternative angeboten. Ich würde alles genauso wieder machen.“ so Köllensperger.
Renate Holzeisen schnitt ausgezeichnet ab, so verwies sie schließlich selbst Salvini auf den dritten Platz der Vorzugsstimmen in Südtirol. Trotzdem zieht Herbert Dorfmann bereits zum dritten Mal als einziger Südtiroler ins EU-Parlament, dem zu diesem Erfolg gratuliert wird. „Ich danke allen Wählerinnen und Wählern für das mir entgegen gebrachte Vertrauen, das sich in 24.000 Vorzugsstimmen zum Ausdruck bringt. Hätte +Europa italienweit die Vier-Prozent-Hürde erreicht, würde ich jetzt als Meistgewählte ins EU-Parlament ziehen. Leider wird Südtirol auch weiterhin nur durch einen Abgeordneten in Europa vertreten sein. Wir werden uns dennoch darum bemühen, für unsere Bevölkerung mehr Europa nach Südtirol zu bringen.“