Der Hilferuf kommt von der Südtiroler Direktorenvereinigung. Schulen arbeiten derzeit in vielen Bereichen am Limit. Was in normalen Zeiten zu bewältigen wäre, ist jetzt in der Covid Krise eine zusätzliche Belastung, die sehr schnell zur Überbelastung führt. Der vor zwei Monaten an Südtirols Schulen eingeführte fächerübergreifende Lernstoff der gesellschaftlichen Bildung bringt Schulen derzeit in große Schwierigkeiten. Das Team K, das sich seit jeher für die Einführung des neuen Schulfaches einsetzt, spricht sich für die Aussetzung der neuen Lerninhalte aus. Die Landesschuldirektionen und die Landesräte sollten die Notbremse ziehen.
„Was im letzten Dezember bei der Vorstellung des fächerübergreifenden Lerninhaltes der gesellschaftlichen Bildung noch vielversprechend war, entpuppt sich jetzt in der Covid-Krise als bildungspolitischer Hemmschuh. Wir als Team K waren es, die in den letzten Jahren und vorher auch Paul Köllensperger immer für die Einführung der politischen Bildung, die jetzt gesellschaftliche Bildung heißt, gekämpft haben. Die Einführung eines neuen Unterrichtsfaches setzt aber voraus, dass Schulen dies gut vorbereitet abwickeln können. Tatsache ist, dass derzeit an vielen Schulen das entsprechende Curriculum noch nicht ausgearbeitet werden konnte, die Einführung bzw. Weiterbildung für die Lehrpersonen noch bis Mitte November weitergeführt wird, Lehrer/innen nicht wissen, wie sie mit der Bewertung umgehen sollen und dies alles im Chaos und den Herausforderungen der Covid-Notsituation mit Quarantäne und Fernunterricht abgewickelt wird. Aus meiner Sicht wäre allen geholfen, wenn die bildungspolitische Notbremse gezogen wird und die gesellschaftliche Bildung bis Herbst 2021 ausgesetzt würde“, sagt der Team K Abgeordnete Alex Ploner.
Gleiches fordert die Südtiroler Direktorenvereinigung:
Es sind diese Fachleute in den Schulen vor Ort, die zudem externe Evaluationen, umfassende Dienstbewertungen, Lernstandserhebungen, sowie die strikte Einhaltung der Termine für die Genehmigung der Bildungspläne und des Budgets als übertriebene und derzeit belastende Vorgaben empfinden. Es sei auf allen Ebenen nun endlich Augenmaß für das wirklich Wichtige gefragt und das ist und bleibt die tägliche Bildungsarbeit für die Kinder und Jugendlichen.
Das Team K unterstützt diese Forderungen und erwartet von der Landesregierung und den Schulämtern mehr Sensibilität für die Rückmeldungen und Vorschläge jener, die täglich in den Schulen arbeiten.