Gerade zum internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 03. Dezember überbieten sich Politiker/innen mit Solidaritätsbekundungen. Doch all diese Worte sind nichts wert, wenn Rollstuhlfahrer weiterhin an den Bahnhöfen nicht wissen, wie sie in die Züge kommen oder umsonst auf ihre Beförderung in die Werkstätten und Betreuungsstätten warten. Die Schwierigkeiten mit dem Behindertentransport durch die Firma TUNDO sind schnellstens zu lösen und Konsequenzen zu ziehen, fordert das Team K.
Der internationale Tag der Menschen mit Behinderung dient auch dazu, Problematiken und Schwierigkeiten von beeinträchtigten Personen in Südtirol offen anzusprechen. Eines der dringendsten Probleme ist zurzeit der von den Bezirksgemeinschaften organisierte und von der Firma Tundo AG ausgeführte Transport für Menschen mit Beeinträchtigung. Fahrten fallen letzthin regelmäßig aus, das Personal wartet seit Monaten auf die Gehälter, die Autos fahren mit abgefahrenen Reifenprofilen und weiteren technischen Mängeln.
„Ich wurde von vielen besorgten Angehörigen kontaktiert, deren beeinträchtigte Verwandte nicht in die Werkstätten fahren konnten, weil die Fahrdienste ausfallen oder mit erheblichen Verspätungen kamen. Die Belastungen für diese Familien ist ohnehin schon groß. Die Bezirksgemeinschaften, aber auch die Landesregierung, müssen jetzt alles daran setzen, Situationen dieser Art zu vermeiden. Es kann doch nicht sein, dass eine Person mit Beeinträchtigung im Winter bei Minusgraden eine halbe Stunde auf den Fahrdienst warten muss, um dann festzustellen, dass Tundo die Fahrt nicht ausführt. Zudem werden die Fahrer/innen und die Fahrgäste durch die technischen Mängel der Autos einer Lebensgefahr im Straßenverkehr ausgesetzt.“ gibt Alex Ploner vom Team K zu bedenken.
Das Team K fordert den Landeshauptmann und die ihm unterstellte Abteilung auf, die Vertragserfüllung der Firma Tundo AG in den Bezirksgemeinschaften genauestens zu überprüfen und Rücksprache mit den jeweiligen Verantwortlichen für die Vertragsausführung zu halten. Im Falle einer vertraglichen Nichterfüllungen muss das Unternehmen bei der staatlichen Antikorruptionsstelle gemeldet und der Vertrag aufgelöst werden.
Da die Tundo AG auch den Wettbewerb für den Schülertransport gewonnen hat, fürchtet Alex Ploner ähnliche Zustände für die Schülerbeförderung ab Herbst 2021: „Es muss jetzt alles daran gesetzt werden, den Schülertransport neu zu vergeben. Es wäre sinnvoll die Schülerbeförderung und die entsprechenden Ausschreibungen wieder bei den Gemeinden anzusiedeln. Lokal müssten sich die Gemeinden untereinander zwar koordinieren, was aber sehr wohl möglich ist und lange Zeit in Südtirol auch gängige Praxis war. “