Angeblich soll es bald nicht mehr erlaubt sein, an einem der Außentische der Lokale am Obstplatz nach Mitternacht ein Bier zu trinken – das kann doch nicht wahr sein! Wir alle wissen, dass die Ursache der öffentlichen Ruhestörung nicht bei den Lokalbesuchern zu später Stunde liegt: warum wird das eh schon spärliche Nachtleben in der Stadt bestraft und damit auch die Lokalbetreiber, während das eigentliche Problem von einigen jungen und sogar sehr jungen Nachtschwärmern verursacht wird, die im Supermarkt super-alkoholische Getränke kaufen und dann auf dem Obstplatz konsumieren? Viel eher gilt es, die Aktivitäten außerhalb der Lokale und ihrer Außenbereiche besser zu reglementieren. Wir begrüßen daher den Vorschlag der Gemeindeverwaltung, sich mit den Lokalbetreibern und Kaufleuten an einen Tisch zu setzen, um eine gemeinsame Lösung zu finden.
Reine Verbote sind keine Lösung für die öffentliche Ordnung, deren Störung auf kleine und isolierte Gruppen zurückzuführen ist. Die Leidtragenden sind die überwiegende Mehrheit der Nachtschwärmer. Es reicht aus, die bereits bestehenden Gesetze und Vorschriften durch die Sicherheitskräfte und die Stadtpolizei anzuwenden.
Der Obstmarkt ist ein schöner und lebendiger Fleck von Bozen, lassen wir nicht zu, dass dort die Lichter ausgehen! Jung und Alt treffen sich, diskutieren, lachen und – natürlich – trinken ein Glas oder auch zwei. Der Obstmarkt ist auch ein Treffpunkt für die Studenten der Freien Universität Bozen, die hier Gelegenheiten für Begegnungen finden, die eine Universitätsstadt einfach anbieten muss. Schließlich sollte ein Ort wie der Obstplatz sich auch seine soziale Bedeutung bewahren.
Paul Köllensperger – Team BZ