Das italienische Schulamt führte im Jahr 2005 das „FUSS“-Projekt ein. Im Zeitraum von 2009 bis 2017 beliefen sich die Kosten dieses Projektes auf 121.799,27 €, was einem jährlichen Durchschnittsbetrag von ungefähr 13.500 € entspricht. Im Rahmen des Projektes wurden allerdings keine dieser Geldmittel für den Ankauf von Softwarelizenzen verwendet. Das deutsche Schulamt setzte hingegen auf Microsoft-Produkte (Windows und Office) und gab für die jährlichen Lizenzgebühren zwischen 2012 und 2017 in etwa 315.000 € aus.
Nach mehreren Jahren seit der Einführung des „FUSS“-Projektes ist es nun – auch aufgrund der durch die digitale Innovation seit 2009 herbeigeführten neuen Herausforderungen – an der Zeit, sich über die Verteilung der Ressourcen innerhalb des Schulamtes einige Gedanken zu machen. Die vor zwei Jahren erfolgte Übertragung der rein technischen Aspekte an die Abteilung Informationstechnik bewirkte eine klare Trennung zwischen technischem und didaktischem Bereich: Zusammen mit der Knappheit der dem Projekt tatsächlich zur Verfügung gestellten Ressourcen (zahlreiche Techniker arbeiten auch in den deutschen Schulen, also mit Microsoft-Systemen) führte dies dazu, dass vielen Schulen, vor allem in der Peripherie, die angemessene Unterstützung fehlt.
Folglich geht die derzeit zentralisierte Führung in die entgegengesetzte Richtung des Projektes, dessen Ziel es u. a. war, den Schulen zusätzliches technisches Lehrpersonal zur Verfügung zu stellen, das dem Lehrpersonal technisch und didaktisch an der Seite stünde, damit Letzteres die neuen Technologien allmählich autonom anwenden kann und nicht weiterhin reiner Passivnutzer bleibt (womit stillschweigend die Vorstellung vermittelt wird, Kultur und Technik seien zwei Paar Schuhe).
Es ist für alle offensichtlich, dass seit der Einführung dieses Projektes der Einsatz von Computern und der neuen Technologien im Unterricht immer wichtiger wird. Die neuen Herausforderungen, welche die digitale Innovation seit 2005 mit sich gebracht hat, müssen heute sorgfältig angegangen werden, um allen Schulen (Führungskräften, Lehrpersonen und Studierenden) die erforderliche Unterstützung zu gewährleisten. Man denke nur an die bald zur Gänze vollzogene Umstellung auf das digitale Klassenbuch.
Aufgrund der beträchtlichen Einsparungen, welche durch die Einführung des „FUSS“-Projektes erzielt werden konnten, sollte eine neue Verteilung der Ressourcen innerhalb des Schulamtes (d.h. eine Aufstockung) zur Förderung desselben Projektes angestrebt werden.
Ein Projekt sollte nicht nur das Prinzip der Wirtschaftlichkeit gewährleisten, sondern auch wirksam sein und von den Nutzern (das sind in erster Linie Lehrpersonal und Schüler, die tagtäglich bei ihren Tätigkeiten auf den Computer angewiesen sind und deren Erfolg teils von diesem Medium abhängt) voll ausgeschöpft werden können.
Um die Schulen bestens zu unterstützen, sollten die Techniker bei der Entwicklung des didaktischen Angebotes miteinbezogen werden, indem sie direkt an der Durchführung der Projekte teilnehmen. Die Eingliederung der Techniker in das Schulamt würde bedeuten, dass sie in den Schulen arbeiten und den Unterricht mitverfolgen können, was zu mehr Motivation und einer erhöhten Produktivität führen könnte.
Dieses Projekt könnte in Zusammenarbeit mit dem italienischen Schulamt, das dieses bereits umgesetzt hat, vom deutschen und ladinischen Schulamt als Pilotprojekt durchgeführt werden. Sollte es dann erfolgreich sein, sollte es auf alle deutschen und ladinischen Schulen Südtirols angewandt werden.
Dies vorausgeschickt, verpflichtet der Südtiroler Landtag die Landesregierung,
- mehr Ressourcen für die Anstellung und Ausbildung der EDV-Techniker, die an den didaktischen IT-Netzwerken arbeiten, zu investieren, um eine erhöhte Unterstützung und Vorbereitung der Lehrpersonen und Schüler des italienischen Schulamtes zu gewährleisten und somit das Potential des „FUSS“-Projektes besser zu nutzen;
- die bereits im genannten Projekt eingespannten EDV-Techniker in das italienische Schulamt einzugliedern, um sie im Unterricht und in der Entwicklung gemeinsamer Projekte mit Lehrpersonen und Studierenden miteinzubeziehen;
- das „FUSS“-Projekt als Pilotprojekt in einer begrenzten Anzahl an deutschsprachigen Schulen durchzuführen und es bei positiven Ergebnissen auf das gesamte deutsche Schulamt auszudehnen.