Nicht weniger als 2,5 Millionen Euro lässt sich die Landesregierung das neue thematische Lieblingskind, die Nachhaltigkeit mit zwei Veranstaltungen kosten. Nach der Infotour in 8 Südtiroler Orten zur Nachhaltigkeitsvision der Regierung, die am Ende mit 150.000 Euro zu Buche schlägt, wird nun zum großen Schlag ausgeholt. Die “Internationale Plattform für die Regionen der Zukunft”, die sogenannten Sustainability Days Südtirol-Alto Adige werden mit sage und schreibe 2,4 Millionen Euro gefüttert. Diese Zahlen stammen aus einer Antwort zu einer Anfrage, die der Landtagsabgeordnete des Team K Alex Ploner erhalten hat. Hier finanziert sich die Landesregierung mit Steuergeldern eine Politik Show und Wahlkampf Bühne ist das Team K überzeugt.
“2,4 Millionen Euro ist eine unverhältnismäßig hohe Summe für eine dreitägige Veranstaltung dieser Art. Lokale Veranstalter und Plattformen, die bereits seit Jahren zu Thema der Nachhaltigkeit wichtige Sensibilisierungsarbeit leisten, müssen mit Minimal Budgets auskommen. Ich kann nicht nachvollziehen, wieso man diese Plattformen nicht vernetzt hat und in die Organisation des Nachhaltigkeitsfestivals mit einbezogen hat. Jetzt kommt auf uns eine mit Millionen von Steuergeldern finanziert Politik Show zu, die der Landesregierung und vor allem dem Landeshauptmann eine große internationale Bühne bietet. Nachdem diese Landesregierung nicht wirklich mit Taten und Erfolgen im Bereich der Nachhaltigkeit aufwarten kann, muss umso mehr Geld in die Vermarktung dieses Themas gesteckt werden. So wie man sich vor Jahren mit den IDM Millionen zum begehrenswertesten Lebensraum erhoben hat, wird nun Gleiches unter dem Deckmäntelchen der Nachhaltigkeit gemacht.”, sagt Alex Ploner, Landtagsabgeordneter des Team K.
Beim Nachhaltigkeitsfestival und der Nachhaltigkeitstour des Landeshauptmannes handelt es sich nicht um organisch gewachsene und in der Bevölkerung verwurzelte Veranstaltungen. Es sind schlichtweg Reißbrett-Events ohne Seele. Die Erfahrung mit dem Genussfestival sollte bewiesen haben, dass deutsche Werbeagenturen, die mit umgekehrt aufgehängt weißen Kühen, nicht wirklich überzeugen können. Die Organisation des Nachhaltigkeitsfestivals wurde per Ausschreibung für über 200.000 Euro an eine Münchner Werbeagentur vergeben.
“Das sind von Bürokraten und Politiker:innen erdachte und entsprechend teuer finanzierte Events, ohne treibende und authentische Initiatoren im Hintergrund. Kosteneffizienter und der Thematik der Nachhaltigkeit förderlicher wäre es, bereits bestehende Veranstaltungen zu vernetzen und ausreichend zu finanzieren, anstatt einzelnen Mitgliedern der Landesregierung um Millionen an Steuergeldern eine Bühne zur Selbstinszenierung zu finanzieren. Es sagt alles aus, dass die IDM, als einer von der Landesregierung abhängiger Betrieb, die Koordination übernommen hat und die gesamte Pressearbeit und damit die Entscheidung über die Darstellung des Festivals und ihrer Akteure nach Außen, über das Presseamt des Landes läuft. Klingende Namen der Weltpolitik sollen es sein, die man im Namen der Nachhaltigkeit nach Bozen einfliegen wird. Sogar der Name von Barack Obama soll dabei gefallen sein. Das in Zeiten, wo Veranstalter:innen und vor allem Ehrenamtliche derzeit um jeden Euro Unterstützung für ihre Veranstaltungen kämpfen.” fasst Alex Ploner die Situation zusammen.