Vor zwei Jahren wurde sie von der SVP im Südtiroler Landtag abgelehnt. Der damalige Vorschlag des Team K südlich des Brenners das Modell der Europäischen Schule einzuführen, fand 2020 keine Zustimmung der Mehrheitspartei. Umso interessanter nun die Entscheidung der Tiroler Landesregierung und der österreichischen Bildungspolitik, in Innsbruck die erste anerkannte Europäische Schule Österreichs in Innsbruck anzusiedeln. Sie startet in den Sprachen Deutsch, Englisch und Italienisch. Das Team K prangert den fehlenden Mut zur bildungspolitischen Innovation in Südtirol an.
„Während unsere Landesregierung schwafelt, vom kleinen Europa in Europa spricht, sich auf irgendwelche Schulprojekte zur Förderung der Mehrsprachigkeit herausredet, werden wenige Kilometer von unserer Bildungsgrenze in Innsbruck Nägel mit Köpfen gemacht. Dort spricht man von einem Meilenstein und einem Leuchtturmprojekt mit der Einführung der Europäischen Schule. Der österreichische Bildungsminister Martin Polaschek bezeichnete die Europäische Schule als ein zukunftsorientiertes und professionelles Bildungsmodell, das besondere Individualisierungsmöglichkeiten, eine Modularisierung des Angebots und spezielle Fördermöglichkeiten bietet. Vor zwei Jahren hatte ich die Einführung dieses Modells für Südtirol mit einem Beschlussantrag gefordert, der von der SVP-LEGA-Mehrheit im Landtag abgelehnt wurde. Ich frage mich jetzt, warum in Tirol ein Angebot zum Wohle der jungen Menschen geschaffen wird, das auch noch im Besonderen auf die italienische Sprache setzt, das bei uns politisch abgewürgt wird, bevor man überhaupt die ersten Schritte machen kann. Man erkläre mir bitte, warum Tirol mit Landeshauptmann Platter als Ziel „ein durchgängiges Bildungsprogramm vom Kindergarten bis zum Abschluss der Sekundarstufe mit dem Europäischen Baccalaureat“ ausgibt und sich die Südtiroler Bildungsverantwortlichen seit über 10 Jahren weigern, dieses Schulmodell in Südtirol anzubieten.“ zeigt sich der Landtagsabgeordnete des Team K Alex Ploner verwundert.
Die Idee der Europäischen Schule in Südtirol ist über 10 Jahre alt. Bereits Alt-Landeshauptmann Durnwalder hatte solche Schulen besichtigt, nachdem die damalige Landesrätin Barbara Repetto die Einführung dieses Schulmodells gefordert hatte. Eine Tagung des Unternehmerverbandes hatte 2020 auch den aus Südtirol stammenden Direktor der Europäischen Schule in Frankfurt Ferdinand Patscheider als Referent auf der Bühne, der aufgezeigt hatte, wie diese Schulen die Stärkung der Mehrsprachigkeit, aber zugleich die Stärkung der Muttersprache schaffen.
„Ich war damals bei dieser Tagung anwesend und erfreut, dass der Südtiroler Bildungsdirektor Gustav Tschenett festgestellt hat, dass wir in Südtirol alle Voraussetzungen für eine Europäische Schule hätten und schon morgen beginnen könnten. Dies bedeutet, dass diese „neuen Wege in der Pädagogik“, wie die Europäische Schule in Nordtirol bezeichnet wird, politisch von der SVP einfach nicht gewollt ist. Dass uns hier nun die Tiroler überholen und uns zeigen, wie man ein mehrsprachiges Bildungsmodell vom Kindergarten bis zur Matura einführt, ist zum Schaden unserer Kinder und ein bildungspolitisches Armutszeugnis dieser Landesregierung“, so Alex Ploner abschließend.