Hilferufe kommen aus allen Bereichen der Schule. Von den Mitarbeitenden in der Integration, über das nicht unterrichtende Personal, den Lehrpersonen, die Petitionen schreiben, bis hin zu den Eltern und Schülern selbst. Heute sprechen zwei erfahrene Lehrpersonen in einem RAI-Interview viele Missstände vor allem in Brennpunktschulen an. Dass sie dies anonym machen müssen, sagt viel über dieses System der Angst vor Kritik und der mangelnden Transparenz in Südtirol aus. Im Zentrum stehen die Kinder in den Schulen, die unter vielerlei Problemen leiden und ein Schulsystem, das offensichtlich überfordert ist. Das Team K hat in den letzten Jahren immer wieder darauf hingewiesen, tätig zu werden. Die vorgeschlagenen Maßnahmen wurden von der SVP und Lega stets abgelehnt.
Die Datenlage ist klar: Durch die Covid-Krise ist der Bedarf an psychologischer Betreuung und Beratung gestiegen und wird noch steigen. Derzeit sind weder Sanität noch Schule für diese Herausforderungen gerüstet. Doch die Ursachen vieler Probleme liegen auch länger zurück und zeigen das Versagen einer professionellen Bildungs- und Integrationspolitik.
“Vor drei Jahren hat die Kinder- und Jugendanwältin bereits in ihrem Bericht an den Landtag die Probleme rund um das seelische und soziale Wohlbefinden von Kindern aufgezeigt. Die Folgen der Krise für Jugendliche und Kinder sind verheerend, so die Worte der Jugendanwältin. Wir vom Team K hatten immer wieder gefordert, die psychologische Beratung auszubauen und niederschwellig zugänglich zu machen. Heute zu hören, dass die Kriterien für die Zuweisung von Integrationspersonal nach oben geschraubt wurden und es bei Schulpsychologen und Sozialdiensten monatelange Wartezeiten gibt, zeugt vom Versagen der Landesregierung. Unsere Vorschläge wurden stets abgelehnt mit dem Hinweis, man hätte alles im Griff.”, meint Alex Ploner vom Team K.
Das Team K, allen voran Dr. Franz Ploner, hatte einen Gesetzentwurf für einen niederschwelligen Zugang zu psychologischer Beratung eingereicht. Dieser wurde bereits in der Kommission versenkt. Auch die Beschlussanträge von Alex und Franz Ploner für eine Post-Covid-Strategie für die Jugend und Schule wurden abgelehnt.
“Dass unsere Ideen und Vorschläge im Landtag abgelehnt werden, daran haben wir uns als Opposition leider gewöhnt. Das scheint für die SVP-Lega-Mehrheit zum politischen Spiel zu gehören. Die Leidtragenden sind in diesem Fall die Kinder und Lehrpersonen in den Schulen. Aber dass heute im RAI Morgengespräch gesagt wurde, dass die Lehrpersonen nicht einmal gehört werden oder. zu Arbeitstischen eingeladen werden, ist doch der Beweis dafür, dass auch in der Kommunikation innerhalb des Schulamtes einiges im Argen liegt. Diese Probleme kann die Führung der Schule nicht mehr weglächeln oder die Landesräte mit Ankündigungspolitik – Stichwort verpflichtende Sprachkurse – flach halten und verharmlosen. Es brennt in der Schule und es wird höchste Zeit zu löschen.” so Alex Ploner abschließend.
Welche Probleme gibt es in den Bildungssysgtem in Südtirol speziell in vielen Schulen?
Integration: Die Integration von Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund und unterschiedlichen Fähigkeiten ist ein wichtiges Thema. Die Förderung eines inklusiven Bildungssystems erfordert spezielle Ressourcen und Unterstützung für alle Schülerinnen und Schüler.
Lehrermangel: Ein Mangel an qualifizierten Lehrkräften kann auch in Südtirol ein Problem sein. Es könnte Schwierigkeiten geben, genügend Lehrerinnen und Lehrer mit den erforderlichen Fachkenntnissen und pädagogischen Fähigkeiten zu finden.
Bildungssprache: Die Schülerinnen und Schüler müssen sowohl die deutsche als auch die italienische Sprache beherrschen, da beide Sprachen im Schulunterricht verwendet werden. Der richtige Umgang mit der Bildungssprache kann für manche Schülerinnen und Schüler eine Schwierigkeit darstellen.
Schulautonomie: Die Umsetzung von Schulautonomie kann zu unterschiedlichen Ausprägungen und Herausforderungen führen. Die Schulleitungen müssen in der Lage sein, die Autonomie verantwortungsbewusst zu nutzen und die besten Entscheidungen für ihre Schülerinnen und Schüler zu treffen.
Bildungsreformen: Die Bildungslandschaft ist einem ständigen Wandel unterworfen. Die Umsetzung von Bildungsreformen und die Anpassung an neue Lehrpläne und Methoden können für Lehrkräfte, Schulleitungen und Schülerinnen und Schüler eine Herausforderung darstellen.
Warum fordern Lehrpersonen eine Anhörung im Landtag?
Antwort: Lehrpersonen in Südtirol haben in den letzten Wochen vermehrt auf die Probleme und Schwierigkeiten in den Schulen hingewiesen. Sie fordern eine Anhörung im Landtag, um den Abgeordneten direkte Einblicke in die aktuellen Herausforderungen zu geben.
Wie reagiert die politische Mehrheit auf den Antrag?
Antwort: Die politische Mehrheit hält das Thema für wichtig, steht jedoch einer Anhörung zunächst ablehnend gegenüber. Es wurde beschlossen, zumindest den ersten Schritt für einen Austausch mit Lehrpersonen zu setzen, indem eine Namensliste für eine mögliche Anhörung im Herbst vorgelegt wird.
Welches Ziel hat die geplante Anhörung?
Antwort: Das Ziel der Anhörung ist es, dass sich alle Abgeordneten ein klareres Bild von den aktuellen Schwierigkeiten in den Südtiroler Schulen machen können, einschließlich der Thematik der Integration. Die direkten Informationen der Lehrkräfte und Direktoren sollen dem zukünftigen Landtag als Auftrag und Verpflichtung dienen.
Wie könnte man Schüler mir anderen Sprachhintergrund besser intergrieren?
Antwort: Die Sprachförderung, eine gezielte Sprachförderung ist entscheidend, um Schülern mit einer anderen Sprache den Erwerb der Unterrichtssprache zu erleichtern. Zusätzliche Sprachkurse, Sprachförderprogramme und individuelle Unterstützung können den Schülern helfen, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Es ist wichtig, dass Lehrkräfte ihnen ausreichend Zeit und Gelegenheit bieten, um die Sprache zu üben und aktiv am Unterricht teilzunehmen.
Es ist wichtig anzumerken, dass die Integration von Schülern mit einer anderen Sprache ein kontinuierlicher Prozess ist, der Zeit und Engagement erfordert. Die genannten Ansätze können helfen, den Integrationsprozess zu unterstützen, aber es ist auch wichtig, auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler einzugehen und auf Veränderungen zu reagieren.
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