Mit einem Beschlussantrag im Südtiroler Landtag wollte das Team K dem Wirrwarr bei den Softwareprogrammen in der Sanität Abhilfe schaffen. Unbedingt notwendig ist dazu in erster Linie eine sofortige Schwerpunktinitiative zur Vernetzung der BasismedizinerInnen untereinander, sowie mit den Krankenhäusern und öffentlichen Sanitätsstrukturen allgemein. Die Vorschläge des Team K wurden von der Mehrheit abgelehnt.
Die Zusicherung von Gesundheitslandesrat Hubert Messner, dass bereits Schritte in die richtige Richtung in Gang gesetzt worden seien, kann der Team K-Abgeordnete Franz Ploner nur begrüßen. Er sieht nämlich in einer einheitlichen IT-Vernetzung einen Schlüsselansatz, was vor allem auch die viel gepriesene, zukunftsträchtige wohnortnahe Versorgung betrifft.
“Ein elektronisches Patientendateninformationssystem (EGA) wird nur dann von den Hausärztinnen und Hausärzten sowie von den Kinderärztinnen und Kinderärzten zur vollen Zufriedenheit verwendet, wenn es eine anwenderfreundliche Benutzeroberflächen bietet und in seinem Aufbau und seiner systematischen Datenerfassung weitgehend der verpflichtenden einzuführenden elektronischen Gesundheitsakte (EGA) entspricht. Ein praxisorientiertes und anwenderfreundliches Beispiel findet sich beim jetzigen IKIS-Programm (Internes klinisches Informationssystem), das seit Jahren in den Gesundheitsbezirken Brixen/Bruneck verwendet wird. Die Anwender, ob Ärzte, Pflege, Therapeuten u.a.m., müssen in die Gestaltung einbezogen werden, damit am Ende eine Software steht, die sich an der Benutzerfreundlichkeit mit IKIS messen kann, und nicht eine Oberfläche, die viele Minuten braucht, um sich zu öffnen und keine systematische Datenabfolge und -eingabe aufweist. Die Kriterien des Datenschutzes müssen wegen der Vielzahl an sensiblen Daten selbstverständlich von vornherein unter Einbindung entsprechender juristischer Fachleute berücksichtigt werden und dürfen nicht erst in einem zweiten Moment wieder nachgebessert werden”, sagt der ehemalige ärztliche Leiter des Krankenhauses Sterzing und Team-K-Abgeordnete Dr. Franz Ploner.
Im Vorfeld der Einführung dieser dringend notwendigen einheitlichen IT-Vernetzung aller Gesundheitsstrukturen könnten anhand einzelner Versorgungsszenarien die Interaktionen aller am Prozess Beteiligten unter Wahrung der Privacy-Kriterien erfasst werden. “Dazu gehören Informationen zur Behandlung chronisch Kranker ebenso wie die ärztlich/pflegerische Versorgung im häuslichen Umfeld, ambulante Palliativbetreuung, ambulante und stationäre Versorgung der PatientInnen, ambulante Pflege und pflegende Angehörige. Zunächst aber müssen hierzu die technischen und organisatorischen Maßnahmen für die Vernetzung der Hausärztinnen und Hausärzte und BasispädiaterInnen überprüft und ohne weitere Verzögerungen realisiert werden”, ist Dr. Franz Ploner überzeugt.
Wegen des akuten Mangels an Ressourcen im Gesundheitswesen und der geplanten Dezentralisierung von Gesundheitsdiensten einerseits, sowie der wachsenden enormen Datenflut andererseits, kann die Qualität der medizinischen Versorgung auf dem Territorium und in der Folge in der wohnortnahen Betreuung nur dann erfolgversprechend sein, wenn der Informationsaustausch zwischen den Ärztinnen und Ärzten in den unterschiedlichsten medizinischen Strukturen zeitnahe und aufbereitet erfolgt.
Nur so kann den Patientinnen und Patienten eine ganzheitliche und koordinierte Versorgung angeboten werden, ist das Team K überzeugt. Dass dem Südtiroler Sanitätswesen hierin in absehbarer Zeit eine Mammutaufgabe bevorsteht, ist klar. Dass eine zufriedenstellende Lösung der Problematik aber nur unter Einbeziehung aller Beteiligten möglich sein wird, müsste auch allen klar sein. Entsprechend fordert der Landtagsabgeordnete Dr. Franz Ploner die Landesregierung mit seinem Beschlussantrag auch dazu auf, umgehend eine Arbeitsgruppe, bestehend aus verschiedenen Fachleuten des medizinischen Bereichs, aus stationären wie ambulanten niedergelassenen HandlungsträgerInnen, einzurichten, die die Wirksamkeit der Vernetzungsmaßnahmen überwacht und dem Landesrat und dem Landtag und damit auch der Südtiroler Bevölkerung regelmäßig Bericht darüber erstattet.