Der Südtiroler Landtag hat heute den Beschlussantrag des Team K angenommen: Die Landesregierung wird vom Landtag verpflichtet, eine Studie zur Einführung einer lokalen Komplementärwährung, ähnlich einem Gutscheinsystem, in Südtirol in Auftrag zu geben. “Ziel ist es, in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit die lokalen Kreisläufe zu stärken. Mit diesem System kann gleichzeitig die Nahversorgung unterstützt und den Familien zusätzliche Kaufkraft gegeben werden“, freut sich Erstunterzeichner Paul Köllensperger.
Der Vorschlag des Team K, der auch von Magdalena Amhof unterzeichnet worden war, ist sehr innovativ, jedoch alles andere als abwegig. In Europa gibt es bereits zahlreiche Regionalwährungen im Sinne lokaler Gutscheinsysteme. Einkaufsgutscheine für Bürger und Kredite für Unternehmen werden sowohl durch den Sardex in Sardinien als auch durch die Wir Bank in der Schweiz ermöglicht. In Südtirol wurde bereits die sogenannte “monni-card” mit großem Erfolg von Kaufleuten und Verbrauchern angenommen. Die Initiative des Handels- und Dienstleistungsverbandes Südtirol (hds) verfügt über ein wachsendes Netz von Unternehmern im Handel und im Dienstleistungsbereich. Vor allem aber verfügen die meisten Südtirol bereits über eine Karte des Landes, mit der digitale Transaktionen vorgenommen werden können: den Südtirol-Pass. Dieser wird bisher zwar ausschließlich im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt, doch könnte zum Zahlungssystem weiterentwickelt werden. So würde ein landesweites Gutscheinsystem entstehen, als Kryptowährung basierend auf Blockchain-Technologie: dezentral, unabhängig von Finanzdienstleistern, sicher und extrem kostengünstig.
„Die digitalen Gutscheine können in vielen Bereichen als Zahlungsmittel eingesetzt werden, vom Lebensmittelgeschäft nebenan bis zur Bezahlung einer Stromrechnung“, erklärt Paul Köllensperger, „es ist wichtig, dass der im Land erwirtschaftete Reichtum in Südtirol bleibt, unsere Wirtschaft stärkt und der Konkurrenz durch den E-Commerce, der unsere Nahversorgung in Krise gebracht hat, zumindest ein wenig einen Riegel vorschiebt.”