Der Ausbau der Elektromobilität kann zukünftig als wichtige Voraussetzung für die Reduzierung der negativen Auswirkungen des Verkehrs auf Mensch und Umwelt gesehen werden. Elektromobilität bringt zwar den Vorteil der Umweltfreundlichkeit mit sich – aber Elektrofahrzeuge sind derzeit noch unverhältnismäßig teuer und sind umwelttechnisch gesehen nicht so vorteilhaft wie pauschal angenommen.
Durch die Förderung von Elektroautos sorgt man indirekt für eine Entlastung der Umwelt. Doch im Verhältnis zu den Löhnen liegt der Kaufpreis von Elektroautos für die meisten Bürger/innen über dem finanziell Leistbarem. Folglich ist ein Elektroauto derzeit noch etwas für Besserverdiener und nicht für Normalverdiener.
Auf staatlicher Ebene soll mit 1. März 2019 ein sogenannter Öko-Bonus in Kraft treten, den die italienische Regierung in das Haushaltsgesetz eingebaut hat. Um den Stadtverkehr durch kleinere E-Autos zu entlasten, macht es sicherlich Sinn jene Bürger/innen zu unterstützen, die ein solches Fahrzeug anschaffen möchten. Denn kleinere Elektroautos sind nur für kurze Strecken geeignet, können aber sinnvoll zur Verbesserung der Luftverschmutzung und der Parkplatznot in den Stadtzentren beitragen. Demnach soll jemand, der ein Fahrzeug mit geringem Schadstoff-Ausstoß, umweltfreundlich kauft und sein altes verschrottet, einen Bonus von bis zu 6.000 Euro erhalten (ohne Verschrottung bis zu 4.000 Euro). Hinzu soll eine steuerliche Begünstigung für Elektro-Ladestationen kommen.
In Südtirol gibt es bereits seit 2017 eine Kaufprämie für Elektrofahrzeuge, die bis zu 4.000 Euro beträgt. Darüber hinaus wird für Ladesysteme ein Beitrag von 70 bis 80 Prozent der zugelassenen Ausgabe bis maximal 1.000 Euro gewährt.
Der neue Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider will nun dafür sorgen, dass der staatliche Bonus für Elektroautos mit der Kaufprämie des Landes kumuliert werden kann. Die Südtiroler Landesregierung will alle Elektroauto-Ankäufe, speziell der höheren Klasse, weiterhin fördern. Hochpreisige E-Autos wie z. B. jene der Hersteller Tesla, Audi und Porsche leisten können sind absolut als Premiumfahrzeuge anzusehen. Deren Kauf ist daher nicht förderwürdig, weder auf staatlicher noch auf Landesebene. Dies vor allem deswegen, weil der Mehrwert in puncto Umweltfreundlichkeit sehr gering ist. Eine nicht differenzierte Förderung von Elektroautos macht folglich aufgrund des enorm unterschiedlichen direkten und indirekten Verschmutzungsgrades keinen Sinn. Hinzu kommt, dass Bürger/innen, die sich ein großes Premium-Elektroauto leisten können, einen ungeförderten Beitrag für die Luftreinhaltung leisten sollen.
Diese Förderungen sollen ausschließlich Normalverdienern zu Gute kommen, die eventuell durch Dieselfahrverbote in Zukunft finanziell unter Druck geraten.
Dies vorausgeschickt, verpflichtet der Südtiroler Landtag die Landesregierung,
- einen Landesbeitrag ausschließlich auf Kleinelektrofahrzeuge bis zu 1200 kg Leergewicht bzw. mit einem Verbrauch von bis zu 15,0 kWh/100 km zu beschränken;
- ausschließlich „kleine“ Elektroautos und Elektroscooter zu subventionieren;
- ausschließlich Privatpersonen bis zu einem Maximaleinkommen von jährlich 36.000 Euro Netto und Firmen zur Förderung zuzulassen, wobei im Falle letzterer besondere Aufmerksamkeit einer Vorbeugung von Missbrauch gewidmet werden soll.