Wir befinden uns im Zeitalter der Digitalisierung, welche auch vor Südtirol nicht Halt macht, und auch nicht vor seinen Klassenzimmern. Bereits vor einigen Jahren entwickelte mit Stefan Raffeiner ein junger Meraner das sog. „digitale Klassenregister“, eine benutzerfreundliche Software, die Stundenplan, Raumbuchung, Absenzen, Hausaufgaben und Bewertungen in einer einfachen Ansicht kombiniert. Ein in Papier gedrucktes Klassenbuch gehört folglich der Vergangenheit an. Sowohl Eltern als auch Schüler/innen haben nun die Möglichkeit Hausaufgaben und/oder Absenzen, Noten usw. online abzurufen. Egal ob Smartphone, Tablet oder Computer, die Funktionen können auf jedem Gerät mit Internetanschluss verwendet werden. Die Eltern geben ihre Handynummern an und bekommen dadurch die Möglichkeit bei Vorfällen direkt informiert zu werden und gleichzeitig mit einem eigenem Benutzernamen und Passwort ständig Einsicht in die Absenzen, Bewertungen und Ähnliches ihrer Kinder zu bekommen. Zudem können Unterschriften nun direkt auch online erledigt werden. Da die Benachrichtigungen jedoch standardmäßig über WhatsApp vonstattengehen (bekanntermaßen gehört WhatsApp zum Facebook-Konzern, welcher nicht gerade für seine Privacy berühmt ist), stellt sich die Frage, ob gerade dieser Messenger Dienst der geeignete ist, wenn ein hohes Maß an Privacy für die Eltern und vor allem die Schüler/innen gegeben ist bzw. gewährleistet werden muss. Da das digitale Klassenregister durch öffentliche Gelder von den Schulen finanziert wird, sollte der Hersteller angehalten werden, auch zusätzliche Möglichkeiten der Benachrichtigung für Eltern und Schüler/innen zumindest zu implementieren. Dadurch bestünde für die Eltern und Schüler/innen die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Alternativen der Benachrichtigung zu wählen (auch ohne zwangsläufig die eigene Telefonnummer angeben zu müssen), bei gleichzeitig besserem Datenschutz.
Dies vorausgeschickt verpflichtet der Südtiroler Landtag die Landesregierung,
den Hersteller des digitale Klassenregisters aufzufordern, als zusätzliche Möglichkeit der Benachrichtigung für Eltern und Schüler/innen zumindest zwei der folgenden drei Kanäle anzubieten:
– Telegram App
– SMS