Die Landesberufsschule für Obst-, Wein- und Gartenbau, in der Agronomen ausgebildet werden und welche die einzige italienische Berufsschule mit dieser Fachrichtung in Südtirol ist, nahm ihre Tätigkeit 1978 in Pfatten auf. Im Schuljahr 2010- 2011 wurde der Sitz der Schule in die Gemeinde Leifers, und zwar in ein privates, vom Land angemietetes Gebäude, verlegt.
Die Schule verfügt derzeit über Räumlichkeiten für Informatik, ein Labor für Chemie, Physik, Naturwissenschaften und Biologie, ein Labor für agrarindustrielle Produkte zur Herstellung von Wein, Bier, Käse, Honig, Marmeladen und Fruchtsäften und insbesondere über eine überdachte Außenfläche für Tätigkeiten rund um den Pflanzenanbau, etwa Saatgutherstellung, Pflanzenvermehrung, Umpflanzen, Umtopfen, Vortreiben, Veredelung, usw.
Die Tätigkeiten im Freien sind von grundlegender Bedeutung für das frühzeitige Sammeln von Erfahrungen und für den Erwerb von Fachkenntnissen, die auf dem Arbeitsmarkt – sei es im Obstals auch im Weinsektor –, aber auch im Bereich des Gartenbaus und der Grünpflege gefragt sind.
Die Erwerbsquote der Abgänger dieser Schule ist hoch und dies bestätigt, dass dieses Bildungsan gebot der Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt entspricht.
Bereits als die Schule in Pfatten noch in den Kinderschuhen steckte, gab es große Platznot, sodass die Schulräumlichkeiten auf zwei nebeneinander liegende Gebäude verteilt wurden, mit den Garagen, die als Labor dienten, und mit Außenflächen, die trotz ihrer grundlegenden Bedeutung – nämlich den Studierenden die erforderlichen Erfahrungen direkt vor Ort zu ermöglichen – eher notdürftig gestaltet waren. Auch die derzeitige Lage ist keineswegs optimal: Die für die praktischen Übungen vorgesehenen Außenflächen lassen weiterhin zu wünschen übrig und der Zustand der Lagerräume ist auch nicht der beste.
Seit Jahren arbeitet die Schuldirektion in Zusammenarbeit mit dem Land an der Projektierung der Räumlichkeiten und der Außenflächen, die in einem neuen Gebäude bzw. Gelände, dessen Bauphase bereits weit gediegen ist, in der Nähe des Versuchszentrums Laimburg in der Gemeinde Pfatten vorgesehen sind. Mit dieser Lösung werden nun endlich – nach vielen Jahren – der Schule geeignete Räumlichkeiten für den Unterricht, die Labortätigkeit und andere Tätigkeiten im Freien zur Verfügung gestellt. Zudem muss berücksichtigt werden, dass sich beim Versuchszentrum Laimburg auch die gleichnamige deutsche Fachoberschule befindet, mit welcher bereits jetzt eine sehr gute Zusammenarbeit besteht. Die Nähe dieser beiden Bildungseinrichtungen wird daher einen regen Austausch, nicht nur in technischer, sondern auch in gesellschaftlicher Hinsicht, ermöglichen.
Dies vorausgeschickt, verpflichtet der Südtiroler Landtag die Landesregierung,
innerhalb der vorgegebenen Fristen die Verlegung der italienischen Landesberufsschule für den Obst-, Wein- und Gartenbau in das Gelände des Versuchszentrums Laimburg zu gewährleisten.