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Der Menstruationszyklus ist kein Luxus: Die Stadt Bozen schaffe die Mehrwertsteuer auf Menstruationsprodukte ab
Zwei sind die Forderungen, die in einem soeben eingereichten Beschlussantrag der Gemeinderäte des Team K enthalten sind: in den Gemeindeapotheken einen Rabatt in Höhe der Mehrwertsteuer auf Menstruationsprodukte zu gewähren und einen Fonds für die kostenlose Verteilung dieser Produkte an Frauen in wirtschaftlicher Not einzurichten.
Man schätzt, dass eine Frau im Laufe ihres Lebens ca. 500 Menstruationszyklen durchläuft und bei einer durchschnittlichen Verwendung von 4 Binden pro Tag ergibt sich ein durchschnittlicher Verbrauch von 10.000 Binden im Laufe eines Lebens und eine Ausgabe von ca. 2.000 Euro.
„Es ist offensichtlich, dass es sich hierbei nicht um eine freiwillige, sondern um eine verpflichtende und notwendige Ausgabe handelt, die nur Frauen belastet und ein Beispiel für geschlechtsspezifische finanzielle Ungleichheit ist„, argumentiert Gemeinderat Matthias Cologna. „Außerdem unterliegen Menstruationsprodukte, obwohl sie Primärgüter sind, dem maximalen Mehrwertsteuersatz von 22%.“
Aus diesem Grund sind andere Gemeinden wie Pontassieve (FI) bereits aktiv geworden und gewähren in ihren Gemeindeapotheken auf Menstruationsprodukte einen Rabatt in Höhe der Mehrwertsteuer, um die Ausgaben für den Kauf solcher Produkte zu reduzieren. „Ein Modell, das auch in Bozen nachgeahmt werden soll, ich hoffe auf eine breite Unterstützung im Gemeinderat“, wünscht sich Cologna.
In diesem Zusammenhang steht auch das Thema Menstruationsarmut, wie Franziska Weinreich vom PSI erklärt: „Es handelt sich hierbei um Frauen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die sich aufgrund ihres geringen Einkommens keine Binden und andere lebensnotwendige Hygieneartikel leisten können“. Aus diesem Grund hat sich Gemeinderat Cologna, zusammen mit anderen jungen Mitgliedern der Koalition Team K-PSI-Volt, der vom feministischen Infocafé von Meran gestarteten Kampagne (https://bit.ly/3rlMMze) zur Sammlung von Menstruationsprodukten für Frauen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten angeschlossen und einige Binden an den eigens dafür vorgesehenen Sammelstellen gespendet.