Geschwindigkeitsüberschreitungen sind eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle. Die Berliner Kissen greifen genau in dieses Problem ein und tragen zur Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen bei, allerdings auf selektive Weise (s. Fotos aus Turin). Es handelt sich dabei um eine besondere Art von Geschwindigkeitsschwelle, die sich nicht über die gesamte Fahrbahn erstreckt, so dass sie nur die Geschwindigkeit von Autos verlangsamt: Busse, Rettungsfahrzeuge und Fahhräder können normal weiterfahren. Das Team K hat deshalb im Gemeinderat einen Beschlussantrag eingebracht, damit die Stadtregierung beim Ministerium für Infrastrukturen die Genehmigung zur Einführung dieser Innovation beantragt
Während in Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich diese Art von Geschwindigkeitsschwellen schon seit Jahren weit verbreitet sind, befinden sie sich in Italien noch in einer Probephase, wie zum Beispiel in Turin. In der piemontesischen Hauptstadt haben die Berliner Kissen nachweislich zu einer Verlangsamung des Autoverkehrs um 30% geführt, was einer Verringerung der Verkehrsunfälle von 60% zur Folge hat. Wichtige Zahlen, die in der Trauer um den jüngsten Unfall in der Mailandstraße noch mehr an Bedeutung gewinnen.
Diese Geschwindigkeitsschwellen sind so ausgerichtet, dass sie nur Autos zur Verlangsamung zwingen, während Radfahrer sie seitlich umfahren können und Busse und Einsatzfahrzeuge – aufgrund der Länge deren Achsen – einfach darüber fahren können (im Gegensatz zu den bei uns üblichen Geschwindigkeitsschwellen, die auch Rettungsfahrzeuge zur Verlangsamung zwingen, was in Situationen, in denen ein rechtzeitiges Eingreifen entscheidend ist, zu fatalen Nachteilen führen kann).
„Wir fordern die Gemeinde auf, aktiv zu werden und beim Ministerium die Erlaubnis für eine Testphase in Bozen einzuholen. Die Berliner Kissen sind im Ausland und in anderen italienischen Städten bereits erprobt und wären auch in Bozen ein strategischer Schritt zur weiteren Verbesserung der Mobilität“, so die Team K-Gemeinderäte Matthias Cologna und Thomas Brancaglion.
Foto: https://torino.repubblica.it/cronaca/2019/05/14/foto/il_cuscino_berlinese_per_limitare_la_velocita_nelle_zone_30km_h-226278591/1/