Die Showbühne des Mobilitätslandesrates war diesmal die Tagesschau der Rai. Zusammen mit einem Rollstuhlfahrer präsentierte sich Daniel Alfreider am Bozner Bahnhof, um einen Lokalaugenschein zu machen. Inhalt des Fernsehbeitrags war die fehlende Barrierefreiheit an wichtigen Südtiroler Bahnhöfen wie Bozen, Brixen oder am Brenner. Am Ende des Beitrages hieß es, der Landesrat würde sich für die Menschen mit Behinderung einsetzen und “sich bei den Staatsbahnen (RFI) stark machen”. Alex Ploner und Monika Senfter vom Team K weisen seit Jahren auf diese Missstände hin und fragen sich, wann auf endlich Taten gesetzt werden.
“Seit meinem ersten Tag im Südtiroler Landtag spreche ich die Problematik der fehlenden Barrierefreiheit an wichtigen Südtiroler Bahnhöfen an. Erst im Februar antwortete Landesrat Alfreider auf meine Anfrage zur Situation am wichtigsten Bahnhof des Landes, jenen in Bozen, “man stehe im Austausch mit der RFI”. Im Frühjahr kam dann noch die Meldung von Seiten der Handelskammer und HGV, man habe erreicht, dass innerhalb Juni der Bahnsteig 3 umgebaut und angepasst würde. Davon ist bis heute nichts zu sehen. Also seit Jahren nur Ankündigungen, Versprechungen, Vertröstungen, garniert mit politischer Show, wie die Verleihung des Titels “Bahnhof des Jahres” in Brixen 2022, für einen Bahnhof, der nicht barrierefrei ist. Betroffene erwarten sich Lösungen und Taten. Zu denen gehören übrigens auch Mütter und Väter mit ihren Kinderwagen oder ältere Menschen mit Gehschwierigkeiten. Wenn diese Landesregierung es in vielen Jahren nicht schafft dafür zu sorgen, dass Bahnsteige um wenige Zentimeter erhöht werden, wie will man dann die großen Aufgaben lösen, die sonst in der Mobilität, im Gesundheitswesen, in der Bildung, auf dem Wohnungsmarkt und vielen anderen Bereichen anstehen? Etwas mehr Demut würde den Regierungsmitglieder gut zu Gesichte stehen mit weniger Show in den Medien und mehr Umsetzung.“, sagt Alex Ploner vom Team K.
In dieselbe Kerbe schlägt Monika Senfter vom Team K. Sie kennt durch ihre Schwester, die im Rollstuhl sitzt die Herausforderungen im öffentlichen Verkehr und eben an Südtiroler Bahnhöfen nur zu genau. Dazu zählt auch ihr “Heimatbahnhof” in Innichen.
„Wir in Innichen werden auch seit Jahren mit Versprechungen abgespeist. Ganz aktuell zeigt aber der Fall eines Rollstuhlfahrers, wie prekär die Situation ist. Dieser war kürzlich um 22 Uhr am Brenner über eine Stunde im Zug gefangen, weil er nicht aus dem Zug konnte und ihm niemand half. Auch war es ungewiss, ob er schlussendlich in Brixen aussteigen konnte oder gezwungen war, nach Bozen zu fahren und mit Taxi zurück nach Brixen gebracht werden musste. Und dann spricht die Landesregierung davon, den Tourismus der Zukunft mit der Bahn anreisen zu lassen. Dafür müssen erst einmal die längst überfälligen Hausaufgaben in Sachen Barrierefreiheit und barrierefreier Demokratie gemacht werden.“ sagt Monika Senfter abschließend.