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Pünktlichkeit im ÖPNV ist wichtiger als Kundenfreundlichkeit und Barrierefreiheit. Eine Aussage des Mobilitätslandesrates Alfreider, die sprachlos macht. Seit Jahren wird die Barrierefreiheit an den Bahnhöfen vom Brenner bis Bozen angekündigt und versprochen. Diese ist auch gesetzlich vorgeschrieben. Vor Jahren wurde Gleis 1 am Bahnhof Brixen angehoben. Somit wäre ein barrierefreies Einsteigen in die Züge möglich. Doch auf Gleis 1 fahren keine Züge ein, weil eine Weiche dafür gestellt werden müsste. Der Zeitverlust wäre zu groß, begründete Landesrat Alfreider auf Anfrage von Alex Ploner (Team K) die Nichteinhaltung der Barrierefreiheit am Bahnhof Brixen.
“Es ist für mich nicht verständlich, dass das barrierefreie Einsteigen an Gleis 1 am Bahnhof Brixen in die von Norden kommenden Züge geschaffen wurde, aber weiterhin verhindert wird. Erst 2027 soll das laut dem Landesrat geändert werden. Jahrelang habe ich die Barrierefreiheit an allen Südtiroler Bahnhöfen eingefordert. Umso hoffnungsvoller war ich, als die Umbauarbeiten in Brixen stattfanden. Zu sehen, dass nun genau dieses Gleis 1 weiterhin nicht genutzt wird und die Zugreisenden, aber vor allem die Menschen mit Behinderung, mit Schwierigkeiten in die Züge einsteigen müssen oder mit langer Voranmeldung um die Einstiegshilfe “Sala blu” in Anspruch nehmen zu können, ist für mich ein Versagen der Mobilitätspolitik.” fasst Alex Ploner seine Enttäuschung über die Antwort des Landesrates zu seiner Anfrage in dieser Angelegenheit zusammen.
Es stellt sich in diesem Zusammenhang auch die Frage, wie die Landesregierung die Verletzung des Landesgesetzes Nr. 7 aus dem Jahr 2015, das den barrierefreien Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln vorsieht, durch den nationalen Schienenbetreiber RFI, akzeptieren kann.
“Das Stellen der Weiche, um die von Norden kommenden Züge auf das barrierefreie Gleis 1 umzuleiten, würde einen zu großen Zeitverlust bedingen, sagt Landesrat Alfreider. Dabei argumentiert er mit der Einfahrtsgeschwindigkeit der Züge in den Bahnhof und vergleicht die Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometer (Umleitung auf Gleis 1) mit 100 Stundenkilometern (Geschwindigkeit auf Gleis 2) . In Brixen würden also Menschen, die barrierefrei in einen Zug einsteigen könnten, einen zu großen Zeitverlust erzeugen, der den ganzen Fahrplan durcheinander bringen würde. Diese Argumentation ist für mich nicht glaubhaft. Vor allem dann nicht, wenn der gleiche Zug vor Bozen oft minutenlang (auch mal 10 Minuten) auf freier Strecke stehen bleibt, um dann in den Bahnhof einfahren zu können. Ich werde nun mit Vehemenz fordern, dass Gleis 1 angefahren wird und zeitnah zumindest in Richtung Süden am Bahnhof Brixen, der als Bahnhof des Jahres ausgezeichnet wurde, die Barrierefreiheit umgesetzt wird.” gibt sich Alex Ploner kämpferisch.