Die Nachricht ist eher leise gekommen, aber sie ist wichtig: Rfi – Eigentümerin des Grundstücks, auf dem sich das Bahngelände befindet – hat dem Land Südtirol und der Gemeinde Bozen mitgeteilt, dass sie bereit ist, das Projekt Bahnofsareal Bozen mit Pnrr-Geldern zu finanzieren. Dies wäre ein völliger Perspektivenwechsel für ein so wichtiges Projekt für die Landeshauptstadt. Nach den Vorstellungen des Team K würden diese Entwicklungen den beteiligten öffentlichen Einrichtungen ermöglichen, eine führende Rolle zum Wohle der Gemeinschaft zu übernehmen.
Sollte Rfi in der Lage sein, die Pnrr-Gelder für das Bahnhofsareal zu nutzen, könnte das Projekt endlich starten. Natürlich fehlen noch viele notwendige Informationen, um zu verstehen, wo wir wirklich stehen, aber zuallererst brauchen wir eine klare politische Vision über die Ziele und wie wir sie erreichen wollen. Natürlich muss das öffentliche Interesse im Vordergrund stehen: In Bozen brauchen wir Wohnraum, um den Markt zu beruhigen, sowie öffentliche Angebote, die eine höhere Lebensqualität sichern.
Die Freigabe von Pnrr-Geldern ist eine historische Chance, um die Knoten zu lösen, die die Durchführung des Projekts bisher blockiert haben: Die Ungewissheiten im Zusammenhang mit den Baukosten – angefangen bei der Sanierung von Boden – und folglich mit der Rentabilisierung der pharaonischen Investitionen würden langsam gelöst; die Suche nach städtebaulichen Flächen – die maximale Ausnutzung von Kubatur, um Profit zu machen – würde ebenfalls reduziert werden. Die öffentliche Hand wäre dann nicht mehr so stark von privaten Investoren abhängig und könnte die einmalige Chance nutzen, einen so großen Teil der Stadt zu sanieren, indem sie der Lebensqualität Vorrang vor dem Profit gibt.
In diesem Szenario sollte die Debatte über die Vergabe von Aufträgen in eine klare Richtung gehen: anstatt ein “Einzellos” an eine Firma zu vergeben, sollte die Ausschreibung an eine größere Anzahl von lokalen Unternehmen, Handwerkern und Firmen gerichtet sein, was unserer Wirtschaft zugute käme. Wir sollten die Zukunft unserer Stadt selbst in die Hand nehmen und sie nicht dem Meistbietenden überlassen.
Wir brauchen Information, wir brauchen Debatte, und deshalb hat Paul Köllensperger eine aktuelle Anfrage zu diesem Thema an die Landesregierung gestellt.
Paul Köllensperger – Landtagsabgeordneter
Matthias Cologna – Gemeinderat Bozen
Thomas Brancaglion – Gemeinderat Bozen
Lukas Abram – Architekt