In Bozen schlafen etwa 120 Menschen in der Kälte an den Flüssen und unter Brücken, eine unzumutbare Situation. Das Team K Bozen unterstützt den Appell von zahlreichen Organisationen. Brancaglion und Rastner: „Im Landtag hatte das Team K Zusicherungen für den Winter erhalten, aber die Realität sieht ganz anders aus. Wir müssen geeignete Strukturen für diese Menschen finden“.
Die Situation ist ernst und dringend zu lösen. Etwa 120 Obdachlose in Bozen leben unter inakzeptablen Umwelt- und Hygienebedingungen. Es wurde festgestellt, dass unter ihnen ein Teil (etwa 20-30) der Kleinkriminalität gewidmet ist, die meisten von ihnen sind aber Menschen, die nur eine einzige Schuld haben, nämlich nicht in der Lage zu sein, eine Unterkunft zu finden. Viele haben einen gültigen Aufenthaltstitel, und nur einige wenige sind derzeit nicht rechtmäßig hier. Einige arbeiten mit einem regulären Vertrag oder sind zumindest saisonal tätig.
„Die Krise, die wir erleben, trägt nicht zur Lösung dieser Situation bei, im Gegenteil, sie macht sie noch schlimmer. Abgesehen von der Diskussion über die Einwanderung, die an anderer Stelle und bei anderen Gelegenheiten geführt werden muss, kennt der Schutz der Sicherheit und der Würde der Person keinerlei Grenzen und muss auf allen Ebenen gewährleistet werden“, kommentiert Anna Rastner – Mitglied des Team K – die sich im engen Austausch mit einigen Verbänden mit dieser Situation befasst.
„Diese Angelegenheit wird ständig zwischen Stadtverwaltung, Land und Staat hin und her geschoben. Das können wir uns nicht leisten. Wir haben die moralische Verpflichtung, diesen Menschen ein Minimum an Schutz vor Kälte zu garantieren“, kommentiert Thomas Brancaglion, Gemeinderat des Team K und Jurist.
Die politischen Spekulationen über das Phänomen in all den Jahren sind der Grund dafür, dass wir uns jeden Winter in der gleichen Situation befinden. Es stehen zu wenig Plätze zur Verfügung, die Einrichtungen sind ungeeignet, die Versprechen der Intervention werden regelmäßig missachtet. Im Südtiroler Landtag hat das Team K im April und Ende Juli Anfragen vorgelegt und wollte Zusicherungen für den Winter erhalten. Landesrat Schuler hatte geantwortet, dass die gleichen Einrichtungen vom Sommer zur Verfügung gestellt würden. Die Realität sieht ganz anders aus, mit einem Wettlauf gegen die Zeit, um sie für diese Menschen geeignet zu machen.
„Jetzt müssen wir dringend handeln, um Tote zu vermeiden, aber dann müssen wir ein Projekt starten, um die Menschen strukturell von den Straßen zu entfernen. Sich über die negativen Auswirkungen der Menschen auf der Straße auf unsere Gesellschaft zu beklagen, aber die Augen vor der menschlichen Tragödie unter unserem Fenster zu verschließen, ist eines der Paradoxe der modernen Zeit“, sagt Thomas Brancaglion.
Wir appellieren an den Bürgermeister und die zuständigen Stadträte sowie an die Landesregierung, unverzüglich und gemeinsam zu handeln, um diese Menschen zu schützen.