Ligurien, das Triveneto und die Marken machen es vor. Sie haben ein Gesetz bereits umgesetzt, das Apotheken aufgewertet und zu Dienstleistungszentren macht. Südtirol hinkt noch hinterher. Das wollte das Team K ändern. Franz Ploner fordert die sofortige Umsetzung des staatlichen Gesetzes. Die politische Mehrheit verwies auf einen technischen Arbeitstisch, der daran arbeitet und lehnte den Antrag ab.
Die kapillare Präsenz der 133 Apotheken in Südtirol stellt angesichts des größer werdenden Mangels an Hausärzten und Hausärztinnen, einen unschätzbaren Wert dar. Diesen gilt es zu nutzen, vor allem in der Betreuung älterer Menschen und chronisch Kranker.
“Arbeitstisch hin oder her: Es geht in dieser Thematik nicht um das Schmieden von Plänen, sondern um die zeitnahe Realisierung klarer gesetzlicher Vorgaben. Die Aufgaben und Dienstleistungen der Apotheken sind vielfältig und sie müssen gestärkt werden. Neben die Bereitstellung der Medikamente, bieten Apothekerinnen und Apotheker eine Reihe pharmazeutischer Versorgungsleistungen für Menschen mit chronischen Erkrankungen, versehen wichtige Dienste in der Akutversorgung und übernehmen wichtige Aufgaben im Bereich Prävention, Gesundheitserziehung, in der Bereitstellung von Heilmitteln und leisten mit ihrer pharmazeutischen Expertise einen wertvollen Beitrag zur Qualitätssicherung und medizinischen Beratung. Die Umsetzung innovativer Projekte wie Telemedizin, Screening und Festlegung von Therapiezielen durch die Fachleute in Apotheken in Zusammenarbeit mit den Hausärzten und Hausäztinnen ist Gebot der Stunde. Genauso ist die Ausgabe von medizinischen Heilbehelfen in der wohnortnahen territorialen Gesundheitsversorgung von großer Bedeutung. Dazu muss die Rolle der Apotheken als „Dienstleister „institutionalisiert und gestärkt werden”, forderte Franz Ploner in seinem Antrag.
Südtirols Gesundheitsversorgung gibt sich den Anspruch, einen universellen Ansatz zu verfolgen: Das heißt, das Gesamtangebot an Leistungen für alle soll im gleichen Maße in allen Bezirken zugänglich und garantiert sein, unabhängig von Einkommen und/oder sozialem Status.
“Mit der Ablehnung meines Antrags zur Stärkung der Rolle der Dienstleistungs-Apotheken vor Ort hat die Landesregierung dieses Ziel wieder einmal auf die Wartebank geschoben, obwohl diesmal der oft zitierte berühmte gesetzliche staatliche Rahmen schon seit langer Zeit da wäre. Es brächte lediglich nur mehr der Umsetzung, im Sinne der Verkürzung der Wartezeiten, einer Umgehung der technischen Schwierigkeiten durch die Elektronische Gesundheitsakte und einer wohnortnahen fachgerechten und vertrauensvollen primären Gesundheitsversorgung unter der Einbeziehung der Apotheken als pharmakologischen Dienstleister in der gesundheitlichen Versorgung der Bürger und Bürgerinnen“, fasst Franz Ploner seinen Antrag zusammen und ergänzt: „Mit den neuen Leistungen könnten wir Versorgungsdefizite beheben und die Effizienz der individuellen Arzneimitteltherapie verbessern‘.