Der 3. Dezember ist der internationale Tag der Menschen mit Behinderungen. Eine Gelegenheit, um auch die Landesregierung daran zu erinnern, dass Betroffene von schönen wohlmeinenden Worten wenig haben, wenn nicht konkrete Maßnahmen folgen. Alex Ploner vom Team K hat im Landtag nachgefragt, an welchem Punkt einige von ihm angeregte Vorschläge stehen und mahnt weiterhin zur Umsetzungsgeschwindigkeit.
“Gerade zum internationalen Tag der Menschen mit Behinderung wünsche ich mir, dass weniger geredet und mehr getan wird. Der Landtag hat auf meinen Vorschlag hin im Frühsommer die Landesregierung dazu verpflichtet, zu überprüfen, wie Menschen mit Gehbehinderung ein zweites Paar orthopädische Schuhe bereitgestellt werden kann. Leider ist die Antwort immer noch ausständig. Eine solche Überprüfung muss schneller gehen. Gleiches gilt für den genehmigten Arbeitstisch zur Barrierefreiheit im Tourismus und die Abschaffung der Ortstaxe für Menschen mit Behinderung – in diesem Fall warten wir inzwischen ein knappes Jahr auf die Einsetzung dieses Arbeitstisches. Auf die mangelnde Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr weise ich schon seit Jahren hin, wirklich geändert hat sich wenig. Enttäuscht bin ich nach wie vor über die Ablehnung meines Vorschlages, für die öffentliche Verwaltung zum Thema Menschen mit Behinderung und Barrierefreiheit eine großangelegte Informations- Weiterbildungs- und Sensibilisierungskampagne zu starten”, erklärt Alex Ploner, Landtagsabgeordneter des Team K.
Gerade nach der Covid-Krise befinden sich Menschen mit Behinderungen und ihre Familien in sehr schwierigen Situationen. Behinderten-Werkstätten, die ihren Dienst immer noch nicht normal anbieten können oder Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für Integration, die sagen, dass sie unter schwierigen Bedingungen arbeiten müssen. Auch in der Arbeitsintegration ist ebenso viel Luft nach oben wie bei den baulichen Maßnahmen im Abbau von Barrieren. Es ist bezeichnend, dass erst nach 8 Jahren Kampf des Rollstuhlfahrers Peter Raffeiner endlich ein Lift im Katasteramt von Kaltern eingebaut wurde.
“Menschen mit Behinderung haben keine Lobby in der Politik. Mir hat ein erfahrener Politiker nach dem Einzug in den Landtag geraten, mich nicht zu sehr um dieses Thema zu kümmern, denn damit würde man sich keine Wählerstimmen holen. Diese Aussage hat mich umso mehr motiviert, noch stärker in diese Richtung zu arbeiten. Sie hat mir aber auch gezeigt, wie diese Art der Sozialpolitik von einigen Menschen wahrgenommen und gesehen wird. Deshalb lade ich alle Verbände, Behinderten-Organisationen und Betroffenen ein, nicht nur zum Tag der Menschen mit Behinderung ihre Stimme zu erheben, ihre Rechte einzufordern und auf Unterstützung zu pochen, sondern jeden Tag, bis sich Situationen verbessern. Ich zitiere an dieser Stelle Gustav Heinemann ‘Man erkennt den Wert einer Gesellschaft daran, wie sie mit den Schwächsten ihrer Glieder verfährt’”, so Alex Ploner abschließend.