Die Polemiken um die Ernennung des Verwaltungsrates der Therme Meran sind noch nicht beendet, schon berichten die Tageszeitungen heute von weiteren politischen Nutznießern. Nach der Ernennung von Stefan Thurin (Rechtsanwalt und Partner der Kanzlei Karl Zeller) und Karl Martinelli (Lebensgefährte der Landtagsvizepräsidentin Rita Mattei), als neuer Präsident und Vizepräsident der Therme, gibt es nun weitere bekannte Namen für Verwaltungsräte mit öffentlicher Beteiligung. Die Gesellschaften ändern sich, aber der Tenor bleibt der gleiche, mit dem üblichen Leitmotiv: keine transparente öffentliche Auswahl nach Titeln, sondern Belohnung von regierungsparteinahen Personen.
Die Ernennung des Verwaltungsrates der Alperia, eine öffentliche Gesellschaft, die trotz Milliardenumsätzen weniger Gewinn erzielt als kleine private Unternehmen, zieht sich aus politischen Gründen unnötig in die Länge. Die Lega protestiert und bittet die SVP um einen Platz, indem sie die bereits vereinbarte Aufteilung offensichtlich unaufgefordert in die Luft jagt. Die SVP möchte neu verhandeln. Ein beeindruckendes Schauspiel, eine gelungene Vorstellung von Parteipolitik und der dazugehörigen Vetternwirtschaft.
Für die A22, eine weitere Aktiengesellschaft von grundlegender Bedeutung für unser Gebiet, scheint die SVP Hartmann Reichhalter (ehemaliger Bürgermeister von Kastelruth) und Richard Amort (stellvertretender Bürgermeister von Franzensfeste) zu nominieren.
Die Postenverteilung innerhalb der Regierung wird also fortgesetzt.