Die Verpflichtung, den Güterverkehr so weit wie möglich von der Straße auf die Schiene zu
verlagern, wurde am 12. Juni 2018 auf dem Brenner-Transit-Gipfel zwischen Italien, Österreich, Deutschland erneut bekräftigt. Im Laufe der Jahre haben wir immer wieder dieselben Worte gehört und gelesen, und zwar dass die Förderung der RoLa (der so genannten „Rollenden Landstraße“) ein wesentliches Instrument zur Erreichung dieses Ziels ist, da es sich um eine Maßnahme handelt, die schnell umgesetzt werden kann, ohne dass neue Infrastrukturen errichtet werden müssen. Die bisher durchgeführten Maßnahmen haben keine befriedigende bzw. keine Ergebnisse gebracht, da die LKWs weiterhin einen fließenden Verkehrsfluss auf der A22 verhindern, und der Verladebahnhof Roncafort leider immer noch nicht ausgelastet ist. Aus den sieben Zugpaaren pro Tag werden heute – bedauerlicherweise – nur mehr zwei bis Trient betrieben, während im benachbarten Tirol täglich 14 Zugpaare RoLa bis zum Brenner (österreichische Seite) fahren. Im Jahr 2015 hat die RoLa 17.365 Lastwagen von/nach Trient befördert, während es – vom Norden her – bis zum Bahnhof Brennersee insgesamt 137.566 waren. Der Rest ist bekannt: wenn sie auf italienischem Boden ankommen, fahren die LKWs auf der A22 weiter und tragen in hohem Maße zur Umweltverschmutzung unserer Täler bei. Im Jahre 2016 hat die Südtiroler Landesregierung eine Finanzierung von 9 Millionen Euro genehmigt, die für drei Jahre zur Unterstützung des RoLa-Projekts (über den regionalen
Einheitsfonds) verwendet werden sollten, und eine ähnliche Verpflichtung wurde von der
Landesregierung des Trentino eingegangen. Die Initiative erwies sich jedoch nicht so erfolgreich wie erhofft und der negative Trend (von 2007 bis 2016 sank die Zahl der dafür bestimmten Züge sogar um 2/3) setzte sich weiter fort, während die Zahl der LKWs auf der A22 stetig zunahm. Die Landesregierung des Trentino hat demgegenüber 10 Millionen Euro bereitgestellt. Als Ursachen dieses Misserfolgs sehen die Frächter die geringe wirtschaftliche Attraktivität öffentlicher Subventionen für die Verlagerung auf die Schiene (33 Euro pro Transport), da ein mit der Bahn zurückgelegter Kilometer 1,5 Euro kostet, während man dafür auf der Straße 1 Euro zahlt; die langen Zeiten bei der Logistik vor allem beim Auf- und Abladen der Fahrzeuge; die Beendigung des Dienstes bereits in Trient und nicht wenigstens in Verona, wie dies bereits in der Vergangenheit der Fall war. Drei wichtige Punkte, für die Handlungsbedarf besteht. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass es unmöglich sein wird, den RoLa-Dienst wirklich wieder zu beleben, wenn keine Maßnahmen im Zusammenhang mit der Preispolitik der Brennerautobahn bzw. Erhöhung der Mautgebühren für LKWs getroffen werden.
All dies vorausgeschickt, verpflichtet der Regionalrat der autonomen Region Trentino-Südtirol die Regionalregierung,
1. gemeinsam mit dem italienischen Eisenbahnnetz und den Eisenbahnbetreibern die
Möglichkeiten zu prüfen, wie die intermodalen Verladezeiten im Güterverkehr reduziert
werden können, um die Verlagerung von der Straße auf die Schiene und umgekehrt immer
schneller und effizienter zu gestalten;
2. mit den potenziell interessierten Eisenbahnbetreibern – einschließlich den österreichischen -die notwendigen Maßnahmen in Betracht zu ziehen, um die Fortsetzung der Fahrten der RoLa-Züge, die derzeit am Bahnhof Brennersee Halt machen, bis Trento Roncafort wirtschaftlich attraktiv zu machen;
3. mit den potenziell interessierten Eisenbahnunternehmen – einschließlich der österreichischen- die notwendigen Maßnahmen zu prüfen, damit die Fortsetzung des RoLa-Dienstes bis Verona rentabel wird.