Das Grundkonzept „Das Landesnetz zur Palliativversorgung von Erwachsenen, Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen“, das von der Landesregierung am 20.10.2015 genehmigt wurde, sieht eine Strategie und umfangreiche Maßnahmen für die Palliativbetreuung von Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen vor. Folgendes ist u.a. im genannten Konzept zu lesen: „Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO, 1998) umfasst die Palliativversorgung von Kindern und Jugendlichen ,... die aktive Betreuung der körperlichen, geistigen und spirituellen Bedürfnisse des Kindes vom Zeitpunkt der Diagnosestellung an und schließt die Unterstützung der Familie mit ein. Die Versorgenden müssen körperlichen und
hosozialen Leiden des Kindes erkennen und lindern. Eine effektive Palliativ versorgung benötigt einen multiprofessionellen Ansatz, die die Familie einbezieht und regionale Unterstützungsangebote nutzbar macht.“
Im Grundkonzept wird auch auf verschiedene Rechtsnormen, besonders auf das Staatsgesetz Nr. 38 vom 15. März 2010, hingewiesen.
Auf unsere Südtiroler Realität und Bedürfnisse übertragen, wird im selben Dokument folgendes vorgesehen: „Für den Auf– und Ausbau der Palliativversorgung von Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen in Südtirol gelten folgende Grundsätze:
- Die Palliativversorgung von Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen ist durch ein pädiatrisches und in Palliative Care geschultes und erfahrenes Team zu leisten.
- Das Team ist interprofessionell zusammengesetzt, um den Bedürfnissen im ärztlichen, pflegerischen, psychosozialen und spirituellen Bereich gerecht zu werden.
- Das Team arbeitet in enger Kooperation mit den vor Ort verfügbaren Einrichtungen zur ärztlichen, pflegerischen, psychosozialen, spirituellen und hospizlichen Versorgung von Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen.
- Die häusliche Versorgung hat, wo immer möglich und gewünscht, Vorrang vor der stationären Versorgung.
- Ziel der Palliativversorgung von Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen ist die Unterstützung und Entlastung der pflegenden Angehörigen und der Familie, um Erschöpfung und sozialer Ausgrenzung vorzubeugen.“
Am 5. Dezember 2017 beschloss die Landesregierung das Raumprogramm für ein Kinderpalliativzentrum in Südtirol. Derzeit werden Neugeborene, Kinder und Jugendliche, die Palliativbetreuung benötigen, von einem kleinen Palliativ–Care–Team betreut, das der Neonatologie zugeordnet ist.
Die Landesregierung wird um die schriftliche Beantwortung folgender Fragen im Sinne der Geschäftsordnung ersucht:
1. Wie viele Neugeborene, Kinder und Jugendliche werden derzeit in Südtirol palliativ betreut?
2. Wie hat sich diese Anzahl in den letzten drei Jahren entwickelt?
3. Aus wie vielen Personen und welchen Fachbereichen besteht das Palliativ–Care Team für Neugeborene, Kinder und Jugendliche?
4. Ist dieses Team an der Neonatologie angesiedelt? Wenn ja, warum?
5. Wie läuft die Betreuung konkret ab?
6. An welchem Punkt ist die Errichtung eines Kinderpalliativzentrums?