Mit wenigen Ausnahmen gilt die Beobachtung, dass die Schule auf diese Notlage der Auslagerung des Unterrichts auf Homeschooling nicht oder nur schlecht vorbereitet war und ist. Es genügt nicht, eine Zoom-Verbindung aufzubauen oder eine Lernplattform ins Netz zu stellen. Eltern beklagen sich, dass das in vielen Fällen dazu führt, dass die Schülerinnen mit Hausaufgaben nur so überflutet werden. Im besten Fall werden die Arbeiten von den Lehrpersonen korrigiert. Aber die Arbeitsleistung der Schüler erfolgt ohne jede Kontrolle. Einige Schüler regieren überhaupt nicht auf das Lehrangebot, viele machen nur unwillig und lustlos unter ständigem Zwang der Eltern mit. Es bleibt die Frage nach dem Lernerfolg. .
Ein Großteil der Jugendlichen hat Zugang zum Internet ausschließlich über das Handy und hat in diesen Tagen keinen Zugang zu einem Drucker. Es zeigt sich auch, dass in vielen Familien, auch Lehrerfamilien, keine adäquate Ausstattung mit PCs, Druckern und schneller Internetverbindung vorhanden ist.Es steht außer Zweifel, dass es auch in Südtirol nicht an Vorzeigeschulen in Sachen Fernunterricht mangelt. Das sind Schulen, die seit Jahren mit neuen didaktischen Ansätzen vertraut sind, wie: aufgabenorientierter Unterricht, Team-based-Learning, Cooperative-Learning, Flipped-Classroom-Konzept, fächerübergreifender und jahrgangsübergreifender Unterricht, Werkstattunterricht, Learning in Depth.
Dies vorausgeschickt,
ersucht man die Landesregierung um die Beantwortung folgender Fragen:
- Wie hat an den einzelnen Schulen jedes einzelnen Schulsprengels der Unterricht in der Lock-down-Phase stattgefunden? Man bittet um Bereitstellung folgender Informationen nach Schule:
- Schulen, an denen Teleunterricht implementiert und durchgeführt wurde;
- Software die für den Kontakt zu den Schülern eingesetzt wurde: MS Teams, Google Hangouts, Zoom oder andere;
- Lehrpersonen, die Teleunterricht durchgeführt haben;
- Schüler, die am Teleunterricht aktiv teilgenommen haben;
- Schüler, die mit dem Teleunterricht überhaupt nicht erreicht werden konnten.
- Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um eine zeitnahe und effiziente Lehrer-Eltern-Kommunikation zu gewährleisten?
- In wie vielen Fällen waren die Schulbücher eine ausreichende Grundlage für das individuelle Lernen der Schüler zu Hause?
- Wie wurden die Ergebnisse der Korrekturen den Schülerinnen und Schülern rückgemeldet?
- Gibt es schon konkrete Pläne, wie die „Vorzeigeschulen“ ihren Wissens- und Handlungsvorsprung in Sachen Fernunterricht an andere Schulen weitergeben können?
- Gibt es an den Schulämtern sogenannte Task Forces? Wenn ja, wie sind sie zusammengesetzt, wie oft treffen sie sich und wie schaut die Zielformulierung und Strategie dieser Task Forces aus?