In den mehreren Alten- und Seniorenheimen kam es in den letzten Wochen zu einer Häufung von COVID-19 erkrankten Heimbewohnern und Mitarbeiter/Innen. Dadurch mussten sowohl die Heimbewohner als auch die Mitarbeiter/Innen in die Quarantäne versetzt werden. Die Lage ist weiterhin sehr angespannt. Die Gefahr der Zunahme an Neuinfektionen besteht weiterhin. Die physischen und psychischen Belastungen der Mitarbeiter/Innen sind sehr hoch, da sie auf Grund der engen Personalbesetzung und des Personalausfalles nicht den geforderten Pflegeaufgaben mehr nachkommen. Die Betreuung der Heimbewohner leidet unter diesen Bedingungen. Das Risiko der Ausbreitung der Infektionskrankheit COVID-19 in den Heimen ist sehr groß. Gerade diese Personengruppe zählt zur Hochrisikogruppe und bedarf eines besonderen Schutzes.
Dies vorausgeschickt,
ersucht man die Landesregierung um die Beantwortung folgender Fragen:
- Welches Assessorat ist politisch für die Führung der Heime in dieser Pandemiezeit COVID-19 verantwortlich?
- Wie viele Mitarbeiter/Innen arbeiten in den Alten- und Seniorenheimen in Südtirol? Wie viele davon sind zum heutigen Stand auf eine SARS-CoV-2 Infektion getestet worden? Warum hat man trotz der zahlreichen Anfragen nicht mehr Tests gemacht? Wer hat die Entscheidung getroffen, die Mitarbeiter/Innen in den Alten- und Seniorenheimen nicht flächendeckend zu testen und warum? Inwieweit ist diese Entscheidung heute mitverantwortlich für die tragische Ausbreitung des CARS-CoV-2 Virus gerade in dieser Hochrisiko – Gruppe?
- Wie werden die Heimbewohner, die positiv getestet werden, in den Heimen betreut? Gibt es in allen Seniorenheimen Südtirols eigens eingerichtete Quarantänestationen?
- Kommt es zu einer Evakuierung von Heimbewohnern in andere Pflegeeinrichtungen oder werden Heimbewohner auch außerhalb der Seniorenheime untergebracht?
- Wie erfolgt die Überweisung von positiv getesteten Heimbewohnern in die Krankenhäuser? Gibt es einen entsprechenden Strategieplan? Gibt es Aufnahmekriterien von kritisch kranken Heimbewohnern auf den Intensivstationen?
- Werden die Angehörigen in die Entscheidung über die Überweisung in das Krankenhaus bzw. Aufnahme auf der Intensivstation mit einbezogen?
- Wie werden die fehlenden Mitarbeiter/Innen, die sich an der Corona-CoV-2 infiziert haben, ersetzt? Gibt es eine Zusammenarbeit zwischen den Pflegedirektionen der Gesundheitsbezirke und jene der Pflegeheime?
- Werden die Mitarbeiter der Heimen mit ausreichenden Schutzmaterialien (z.B. Schutzkleidern, Mund-Nasen-Masken, Desinfektionsmittel u.a.m.) versorgt? Wer ist für die Zuteilung dieser Materialien verantwortlich?
- Wer ist für die Ausbildung der Mitarbeiter/Innen in der Handhabung der Schutzkleidung verantwortlich? Wie erfolgt die Einschulung?
- Wann und wie häufig werden die Mitarbeiter/Innen der Seniorenheime getestet? Gibt es hierzu entsprechend ausgearbeitete Protokolle?